Windvorranggebiete Bürgelner Gleiche und Lichter Küppel
Damit die Energiewende gelingen kann, soll der Windkraft-Ausbau deutschlandweit vorankommen. Das gilt auch für den Landkreis Marburg-Biedenkopf, wo Windräder bereits vielerorts zum gewohnten Bild gehören und Bürgerinnen und Bürger davon profitieren. Ende 2023 hatte der Landesbetrieb HessenForst die Windvorranggebiete an der Bürgelner Gleiche und am Lichter Küppel zur Nutzung für Windenergie ausgeschrieben.
Die Stadtwerke Marburg haben in Bietergemeinschaft mit der MAX Bögl Wind AG mit ihren Plänen überzeugt und in der Konkurrenz mit anderen Bewerbern den Zuschlag erhalten. Damit kann das kommunale Unternehmen die ausgeschriebenen Gebiete zur Entwicklung, Bau und Betrieb von Windkraftanlagen nutzen, die sich aufgrund der dortigen Windverhältnisse dafür besonders gut eignen.
Mit dieser Seite möchten die Stadtwerke Marburg eine Übersicht zum geplanten Projekt bieten. Die hier dargestellten Informationen werden im weiteren Projektverlauf aktualisiert und weiterentwickelt.
Am 27. Juni 2024 fand eine öffentliche Informationsveranstaltung zu Windenergieplanungen in Marburg im Technologie- und Tagungszentrum statt. Materialien zur Veranstaltung finden Sie ebenfalls auf dieser Seite.
Fragen und Antworten (Stand: 27. Juni 2024)
Die aktuellen Pläne sehen die Errichtung von fünf Windkraftanlagen auf dem Gebiet Bürgelner Gleiche und von zwei Anlagen auf dem Gebiet Lichter Küppel vor. Ein einzelnes Windrad soll rund 175 Meter groß (Nabenhöhe) sein und über eine Leistung im Bereich der 7-Megawatt-Klasse verfügen. Die technisch weiterentwickelten Anlagen der neuesten Generation sollen im Betrieb besonders leise sein. Alle Anlagen zusammen würden insgesamt mehr als 50 Megawatt (MW) leisten.
Das Vorranggebiet Bürgelner Gleiche befindet sich im Bereich der nördlichen Lahnberge, das Vorranggebiet Lichter Küppel im Bereich der südlichen Lahnberge. Beide Gebiete sind Eigentum des Landes Hessen.
Nach jetzigem Planungsstand soll der Bau im Jahr 2028 abgeschlossen und die Anlagen betriebsbereit sein. Dem gehen die üblichen Genehmigungsverfahren und Gutachten voran.
Die Leistung aller Windkraftanlagen zusammen von 50 Megawatt (MW) würde rechnerisch ausreichen, um im Jahresdurchschnitt mehr als 30.000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom zu versorgen. Das bedeutet, dass in etwa halb Marburg CO2-neutral gestellt werden könnte.
Auch in finanzieller Hinsicht soll sich der Bau der Windkraftanlagen für Bürgerinnen und Bürger lohnen. Die Stadtwerke prüfen dafür verschiedene Beteiligungsmodelle, wie die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern und einer Energiegenossenschaft oder die Auflage eines Sparbriefs ähnlich dem bekannten CO2-Sparbrief der Sparkasse Marburg-Biedenkopf in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Versorger. Bürgerinnen und Bürger sollen dadurch am erzeugten Strom direkt mitverdienen können.
Außerdem wird ein spezielles Bürgerstrom-Modell erwägt. Dieser regionale Stromtarif könnte für mehr Unabhängigkeit von den Energie-Großhandelsmärkten führen, wo sich die Preise zwischenzeitlich wegen globaler Krisen extrem verteuert hatten. Die Stadtwerke haben in der Vergangenheit frühzeitig beschafft und können daher gute Endkundenpreise bieten. Mit der gesteigerten Eigenstromerzeugung aus Windkraft wären die Stadtwerke aber generell unabhängiger von schwankenden Marktpreisentwicklungen und könnten die damit verbundenen Vorteile an Kundinnen und Kunden weitergeben.
Mit dem selbst erzeugten Strom könnte zudem die Stadtwerke-Busflotte versorgt werden. Bis 2030 sollen nach aktuellen Plänen des Unternehmens insgesamt 55 Elektro-Busse auf Marburgs Straßen unterwegs sein.
Über die Details der Windkraft-Pläne wollen die Stadtwerke Marburg die Öffentlichkeit informieren. Für Marburg und die Region bieten sich mit dem Vorhaben großartige Chancen. Die Stadtwerke wollen die Bürgerinnen und Bürger dabei mitnehmen und aufkommende Fragen beantworten.
Am Donnerstag, den 27. Juni 2024, 17:30 bis 20:00 Uhr, fand im Technologie- und Tagungszentrum (Software Center 3, 35037 Marburg) eine zentral gelegene öffentliche Informationsveranstaltung zu Windenergieplanungen in Marburg statt.
Auf der Veranstaltung wurde zunächst der aktuelle Stand der Windparkplanung präsentiert. Anschließend konnten die Besucherinnen und Besucher an verschiedenen Informationsständen ins Gespräch kommen und individuelle Fragen klären. Neben den Stadtwerken Marburg und Max Bögl waren auch HessenForst sowie die Hessische LandesEnergieAgentur mit einem Informationsstand vertreten. Informationsmaterialien zur Veranstaltung finden Sie hier.
Auch im weiteren Planungsverlauf wollen die Stadtwerke Marburg über das Projekt informieren.
Für die Umsetzung des neuen Windkraftprojekts soll die Stadtwerke-Tochtergesellschaft Erneuerbare für Marburg-Biedenkopf GmbH & Co. KG sorgen. Die Windkraftanlagen sollen dabei gemeinsam mit der Max Bögl Wind AG entwickelt werden, einem in diesem Bereich sehr erfahrenen und deutschlandweit aktiven Unternehmen.
Materialien zur Informationsveranstaltung vom 27. Juni 2024
Informationsbrief zur Veranstaltung
Erklärfilm Windenergie in Wäldern
(YouTube-Video, © LEA LandesEnergieAgentur Hessen)
Weiterführende Informationen und Hintergründe zum Thema Windenergie
Faktenchecks- Bürgerforum Hessen (buergerforum-energiewende-hessen.de)
Mediathek- Bürgerforum Hessen (buergerforum-energiewende-hessen.de)