Stadtwerke Marburg testen Elektro-Gelenkbus

(1) Viel Platz für viele Fahrgäste bietet der „Mercedes-Benz eCitaro G“. V. l. Stadtwerke-Geschäftsführer Holger Armbrüster und Dr. Bernhard Müller, MVG-Geschäftsführer Wolfgang Otto, Bürgermeisterin und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Nadine Bernshausen sowie Stefan Wagner, Leiter der Buswerkstatt der Stadtwerke.

(2) v. l. Stefan Wagner, Leiter der Buswerkstatt der Stadtwerke, MVG-Geschäftsführer Wolfgang Otto, Stadtwerke-Geschäftsführer Holger Armbrüster, Bürgermeisterin und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Nadine Bernshausen und Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Bernhard Müller. (Fotos: Stadtwerke Marburg, Sarah Ruckert).

Marburg. Bis 2030 soll die Busflotte der Stadtwerke Marburg klimaneutral werden. Die weitere Elektrifizierung des Busverkehrs ist dabei ein wichtiger Baustein. Daher haben die Stadtwerke Marburg in den letzten Wochen einen „Mercedes-Benz eCitaro G“, einen Elektro-Gelenkbus, im realen Linienbetrieb getestet. Der „Mercedes-Benz eCitaro G“ ist ein 18 m Gelenkbus, der etwa 130 Fahrgästen Platz bietet.

„Wir wollen in Marburg bis 2030 klimaneutral sein und da spielt unser Stadtbusverkehr eine wichtige Rolle. Die Stadtwerke sind hier bereits auf dem richtigen Weg“, sagte Bürgermeisterin und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Nadine Bernshausen bei der Besichtigung des Busses. „Der emissionsfreie Stadtbusverkehr nimmt in Marburg immer mehr Gestalt an“, betonte Stadtwerke-Geschäftsführer Holger Armbrüster. „Jeder neue Elektrobus, der auf Marburgs Straßen fährt, ist ein wichtiger Schritt für Klimaschutz und Lebensqualität in unserer Stadt“.

Der „Mercedes-Benz eCitaro G“ wurde im normalen Linienverkehr eingesetzt, um eine detaillierte Aussage zu seiner Leistungsfähigkeit zu erhalten. Der Bus liefert genaue Messdaten zu den verschiedenen Verbrauchern an Bord. Ein wichtiger Wert ist die Energie, die tatsächlich für die Traktion, also den Antrieb, verbraucht wird. „Die Batterie hat eine Kapazität von etwa 700 kWh und ist in sieben Modulen auf dem Dach verbaut. Damit ist rechnerisch eine Laufleistung von 400 km ohne Nachladung zu bewältigen“, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Bernhard Müller.

„Der Bus hat sich im Tagesbetrieb sehr gut bewährt“, berichtete Wolfgang Otto, Geschäftsführer der Marburger Verkehrs-GmbH (MVG). Die dafür notwendige Energie erhielten die Busbatterien nicht nur an den Ladesäulen im Depot per Stecker, sondern zusätzlich über Energierückgewinnung. Die auch als Rekuperation bezeichnete Rückgewinnung erfolgt auf den Bergabpassagen als auch bei normalen Bremsvorgängen; das machte im Testbetrieb bis zu 30 % des Gesamtenergiebedarfs aus. „Rekuperation bedeutet auch, dass die Bremsen im allgemeinen weniger belastet werden, diese müssen folglich weniger häufig gewechselt werden als z. B. bei einem Erdgas- oder Dieselbus“, so Wolfgang Otto.

Bei den Busfahrerinnen und Busfahrern der MVG, die den Bus in den letzten Tagen in Augenschein nehmen konnten, kam der leise E-Bus sehr gut an. „Der „Mercedes-Benz eCitaro G“ lässt sich sehr angenehm fahren und ist sehr komfortabel – sowohl für das Fahrpersonal als auch für die Fahrgäste“, erzählte Jens Dienst, Busfahrer und stellvertretender Betriebsratsvorsitzende der MVG.

Im Jahr 2022 wurde bereits mit dem „Mercedes-Benz eCitaro“ ein 12 m-Elektro-Standardbus erfolgreich mit dem Ziel getestet, einen geeigneten Elektrobus für den innerstädtischen Linienverkehr zu finden. Für das Jahr 2024 haben die Stadtwerke sechs weitere E-Standardbusse und einen E-Midibus bestellt. Der erste E-Gelenkbus ist für das Jahr 2025 vorgesehen.