Stadtwerke Marburg appellieren anlässlich des World Cleanup Days am 20. September:
Gemeinsam mit Bürgermeisterin und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender Nadine Bernshausen (Mitte) präsentieren Stadtwerke-Geschäftsführer Holger Armbrüster (links) und Sven Bratek, Leiter der Kompostierungsanlage in Cyriaxweimar, die neue Werbung auf den Müllfahrzeugen der MEG (Foto: Stadtwerke Marburg, Sarah Ruckert).
Marburg. Noch immer landen zu oft Plastik und andere Fremdstoffe in der Biotonne und verschmutzen so die Umwelt. Anlässlich des jährlichen World Cleanup Days der Vereinten Nationen am 20. September wollen die Stadtwerke Marburg auf dieses große Problem aufmerksam machen.
„Fremdstoffe im Bioabfall – vor allem Plastik – sind ein großes Problem. Das Plastik zersetzt sich nach und nach zu Mikroplastik und verschmutzt die Umwelt. Die Fremdstoffe auszusortieren ist sehr aufwendig“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Holger Armbrüster. „Wer Abfälle gewissenhaft trennt, trägt dazu bei, diesen Aufwand zu minimieren und so unsere Umwelt sauber zu halten“, so Holger Armbrüster.
Wer mit aufmerksamen Augen durch Marburg läuft, hat sie vielleicht schon gesehen. Die neue Werbung der Marburger Entsorgungs-GmbH (MEG) auf Müllfahrzeugen: ein Kleinkind, welches eine Banane isst, mit dem Schriftzug „Plastik in der Biotonne? …ist total Banane!“. Mit solch auffälligen Motiven hoffen die Stadtwerke, den Blick auf das Problem lenken zu können.
„Wenn wir bewusster trennen, schaffen wir gemeinsam die Grundlage für hochwertigen Kompost und gesunde Böden“, sagt Bürgermeisterin Nadine Bernshausen als Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke und betont: „Am World Cleanup Day wollen wir deutlich machen, dass jeder daran mitarbeiten kann, dass aus Bioabfall wieder ein echter Kreislauf wird.“ Dies sei eine wichtige Voraussetzung für fruchtbare Gärten, sauberes Trinkwasser, regionale Lebensmittel und eine intakte Umwelt. Bernshausen rückt auch die Vorbildrolle der Erwachsenen in den Fokus: „Kinder lernen von uns, wie wichtig ein bewusster Umgang mit Abfällen ist.“
„Wir haben das Gefühl, dass viele Menschen gar nicht genau wissen, was denn nun eigentlich in die Biotonne gehört und was nicht. Wir finden regelmäßig Dinge, die definitiv nicht in der Biotonne entsorgt werden sollten – von Plastiktüten über Spraydosen, Tierkadaver und sogar Autobatterien oder eine Mikrowelle“, sagt Jürgen Wiegand, Geschäftsführer der Stadtwerke-Tochter Marburger Entsorgungs-GmbH. „Wir hoffen, dass wir möglichst viele Menschen mit unserer Aufklärungsarbeit erreichen.“
Was darf in die Biotonne und was nicht?
Grundsätzlich gilt: Alles, was auf dem Teller war, darf auch in die Biotonne. Auch Gartenabfälle dürfen in der Grünen Tonne entsorgt werden. Kunststoffe aller Art dürfen nicht in die Biotonne. Dazu gehören z. B. auch Kartoffel- und Zwiebelnetze, Kaffeekapseln (auch die kompostierbaren), Steine, Asche, Staubsaugerbeutel, Zigarettenkippen, Kot, Leder oder Bioabfall in Plastiktüten. Zum Sammeln in der Küche sollten Papiertüten, Zeitung oder ein leeres Gefäß genutzt werden. Bei kompostierbaren Biofolienbeutel ist folgendes zu beachten: Lediglich die Beutel mit den DIN-Normen DIN EN 13432 oder DIN EN 14995 (Keimlingsymbol) sind gesetzlich zugelassen – alle anderen lösen sich im Kompostierungsprozess nicht auf und müssen als Störstoffe aussortiert werden. Noch besser ist es, den Inhalt der Tüten in die Biotonne zu entleeren und die Tüten anschließend in die Restmülltonne zu werfen. Alle wichtigen Informationen zur Biotonne sind unter https://www.entsorger-marburg.de/privatkunden/biotonne zu finden.
Hintergrund Biogas- und Kompostierungsanlage Cyriaxweimar:
Die Marburger Entsorgungs-GmbH (MEG) sammelt das Material aus Marburger Biotonnen und Gärten sowie Speisereste aus der Gastronomie und Großküchen– 14.000 Tonnen jährlich – und bringt alles auf die Anlage nach Cyriaxweimar. Dort wird das Biogut in einem ersten Schritt in der Biogasanlage verarbeitet. Mit dem erzeugten Biogas werden rund 400 Marburger Haushalte mit Strom und Wärme versorgt. Was nach der Biogasgewinnung übrig bleibt, reift auf der Anlage in der nachgeschalteten Kompostierung zu hochwertigem Gütekompost, der unter anderem in der ökologischen Landwirtschaft verwendet wird. Der Kompost ist ebenfalls Basis für hochwertige torffreie Garten- und Pflanzerden, die auf der Anlage verkauft werden.
Hintergrund World Cleanup Day:
Der World Cleanup Day (auf Deutsch: Weltaufräumtag) ist ein weltweiter Aktionstag im Rahmen sozialen Handelns, bei dem die Umwelt von Müll befreit werden soll. Er findet jeweils am 20. September statt und ist seit 2024 ein offizieller Aktionstag der Vereinten Nationen.