Zehn Jahre erfolgreiche Kooperation

Energie Marburg-Biedenkopf (EMB) feiert zehnjähriges Bestehen

Die Bürgermeister/in und Geschäftsführung der EMB (hinten von links Heiko Darwedeit, Dr. Bernhard Müller, Gerhard Zissel, Peter Funk, Peter Eidam, Manfred Apell, Norbert Schüren; vorne von links Claudia Schnabel, Dr. Jens Ried, Georg Gaul, Katharina Deppe, Michael Plettenberg, Michael Emmerich) Foto: Fabian Kauffmann, Stadtwerke Marburg

„Es war ein langer, beschwerlicher Weg, schwierige regulatorische Rahmenbedingungen sollten nicht verhehlt werden und noch ist das Fernziel nicht erreicht. Dennoch lässt sich die Energie Marburg-Biedenkopf (EMB) mit Fug und Recht schon jetzt als eine Erfolgsgeschichte bezeichnen“, so fasst Dr. Bernhard Müller den Werdegang der Energie Marburg-Biedenkopf zusammen, deren Geschäftsführung er wahrnimmt.

Vor zehn Jahren trat die Gesellschaft an, um die Stromnetze der beteiligten Kommunen des Landkreises Marburg-Biedenkopf zu rekommunalisieren. War die Vergabe der Netzkonzession seit Generationen lediglich eine selbstverständliche Formsache, so entwickelte sich aus dem Keim, der 2010 mit der Gesellschaftsgründung gelegt wurde, das mittlerweile deutschlandweit größte Netzübernahmemodell. Die Städte und Gemeinden Amöneburg, Cölbe, Fronhausen, Lahntal, Lohra, Münchhausen, Rauschenberg, Weimar, Wetter und Wohratal kooperieren gemeinsam mit den Stadtwerken Marburg und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf. Sie kauften im Jahre 2015 die Mehrheit ihrer Stromnetze und nehmen heute Einfluss auf die Entwicklung der Infrastruktur und stärken die regionale Wertschöpfung.

„Früher flossen die Gewinne aus dem Netz über die damalige E.ON Mitte AG an die Aktionäre der E.ON AG, einem der größten europäischen Energieversorger. Heutzutage finanzieren wir damit zunächst einmal langfristig den Erwerb der Netze und legen damit den Grundstein für zukünftige Generationen, die Netzrendite in der Region zu investieren und die Kommunen zu stärken“, stellt Katharina Deppe, Geschäftsführerin der EMB, im Rahmen einer kleinen Rückschau dar.

Im Jahre 2015 hatte die Oberhessische Presse getitelt, der „gordische Knoten“ habe endlich zerschlagen werden können. Damals konnte nach vielen Jahren der Schwebe mit der kurz zuvor in die heutige EAM umgewandelten Altkonzessionärin ein Kompromiss gefunden werden. Das Netz wird seitdem von der EAM weiterbetrieben. Das Eigentum am Netz teilen sich die Partner EAM mit 39 % und die EMB mit 61 %. Seit dem Beginn des Modells Anfang 2016 wurden inzwischen ca. 4,7 Mio. € in die regionalen Netze investiert. Dazu gehört die Erneuerung von Trafos, die Erdverkabelung von Freileitungen, aber auch viele Erweiterungen und Neubaugebiete sowie der Anschluss von erneuerbaren Energieerzeugern, die für das dynamische Wachstum der Region stehen.

Und die EMB entwickelt sich weiter. Jüngst wurde der Einstieg in die Belieferung der kommunalen Liegenschaften mit Strom und Gas auf den Weg gebracht. Die eigenständige Daseinsvorsorge wird damit weiter gestärkt. Ein Weg, den die gemeinsame Kooperationsgesellschaft EMB auch in Zukunft weiter beschreiten wird, ist sich Bürgermeisterin Claudia Schnabel, Vorsitzende des Aufsichtsrates der EMB, sicher.