Stadtwerke Marburg bauen neues Wasserwerk
v. l. Tobias Culemann, Leiter des Wasserwerks der Stadtwerke, Bürgermeisterin und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Nadine Bernshausen, Projektleiterin Lara Eicher sowie Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Bernhard Müller vor dem Neubau des Wasserwerks Wehrda (Foto: Stadtwerke Marburg, Sarah Ruckert).
Marburg. Die Sommer werden immer heißer und der Klimawandel hinterlässt weltweit seine Spuren. Damit einhergehend ist in Zukunft von einem erhöhten Wasserbedarf auszugehen. Deshalb ist eine nachhaltige und sichere Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser unerlässlich. Die Stadtwerke Marburg sorgen mit unterschiedlichen Maßnahmen dafür, dass Marburgs Trinkwasserversorgung zukunftssicher ist und bleibt. Eine dieser Maßnahmen ist der Neubau des Wasserwerks in Wehrda, welches voraussichtlich 2025 in Betrieb gehen soll. Insgesamt investieren die Stadtwerke Marburg rund 9 Mio. Euro in das Projekt. Bei einem gemeinsamen Pressetermin haben Bürgermeisterin und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Nadine Bernshausen, Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Bernhard Müller sowie weitere Verantwortliche des kommunalen Unternehmens das Projekt vorgestellt.
„Um die Versorgungsicherheit der Stadt Marburg mit Trinkwasser auch in Zukunft zu gewährleisten, haben die Stadtwerke Marburg ein Wasserversorgungskonzept erstellt“, erläuterte Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Bernhard Müller. „Ziel dieses Konzepts ist es, die Wasserversorgung zukunftssicher zu machen, nachhaltig zu betreiben und auf ein möglichst breites Fundament zu stellen, damit auch nachfolgende Generationen von den Wasservorkommen profitieren können. Der Neubau des Wasserwerks Wehrda ist einer der wichtigsten Bausteine dieses Konzepts“, so Dr. Bernhard Müller weiter.
„Die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung für die Einwohnerinnen und Einwohner Marburgs ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Stadtwerke. Eine Aufgabe, die seit jeher erfolgreich umgesetzt wird. Trotzdem sind auch weiterhin umfassende Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Netzes und der Infrastruktur nötig. Mit dem Bau des neuen Wasserwerks in Wehrda leisten die Stadtwerke Marburg einen wichtigen Beitrag für die Daseinsvorsorge der Stadt Marburg“, betont Bürgermeisterin und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Nadine Bernshausen.
Lara Eicher, Projektleiterin der Stadtwerke, klärt über den aktuellen Stand der Arbeiten auf: „Der Rohbau des neuen Wasserwerks ist fast abgeschlossen und auch die Dachkonstruktion ist fast fertig. Nun werden die Fenster und Türen eingesetzt und mit dem Innenausbau begonnen. Danach werden die Verfahrens- und Elektrotechnik eingebaut.“ Die Wasseraufbereitungsanlagen des neuen Werks werden dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Das neue Wasserwerk wird wegen der bereits vorhandenen Infrastruktur direkt neben dem alten Wasserwerk gebaut.
Im Wasserwerk der Stadtwerke wird das aus Brunnen und Quellen geförderte Wasser zunächst zu Trinkwasser aufbereitet, bevor es weiter in Richtung der Verbraucher fließt. Dabei kommen unterschiedliche technische sowie chemische Aufbereitungsverfahren zum Einsatz. Nach der Aufbereitung muss das Wasser den strengen Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen und ist von höchster Qualität. Die anschließende Verteilung des Trinkwassers in das Rohrnetz wird ebenfalls im Wasserwerk gesteuert und überwacht.
Zum Hintergrund: Wasserversorgungskonzept der Stadtwerke Marburg
Die Stadtwerke Marburg verfolgen unterschiedliche Maßnahmen, um die Wassergewinnung und -versorgung in Marburg nachhaltig und sicher zu gestalten. Dazu gehört z. B. der Neubau des Wasserwerks Wehrda und nicht zuletzt die stete Sanierung des Marburger Wassernetzes – vom Leitungsbau über Behälter- und Leitungserneuerungen bis hin zu technischen Neuerungen. Damit die Wasserversorgung für Marburg sicher bleibt, folgen die Stadtwerke Marburg einem Konzept, das je nach Entwicklung fortlaufend angepasst wird. Dies geschieht insbesondere auch mit Blick auf den Klimawandel. Durch eine breite Aufstellung der Wasserversorgung können die einzelnen Gewinnungsanlagen möglichst gleichmäßig genutzt werden. Das schont einzelne Wasserreservoirs und dient im Zusammenspiel mit weiteren Maßnahmen der sogenannten Härtung der Trinkwasserversorgung. Die aktuellen Bestandteile des Wasserversorgungskonzepts sind unter anderem:
• Geplanter Neubau des Wasserwerks Wehrda (Fertigstellung voraussichtlich im Jahr 2025)
• Optimierung von Quellfassungen und Brunnen
• Sanierung der Hochbehälter
• Kontinuierliche Sanierungen des gesamten Wassernetzes
• der abgeschlossene Bau einer Wassertransportleitung zwischen Hochbehälter Weintraut und Hochbehälter Sonnenblick als weitere Maßnahme zur Sicherstellung der Wasserversorgung der Marburger Kernstadt
• Neue Trinkwasserleitung vom Neubau Wasserwerk in Richtung Innenstadt (Fertigstellung voraussichtlich im Jahr 2025)
• Substitution von Trinkwasser durch Nichttrinkwasser: Gemeint ist die zunehmende Verwendung von sogenanntem Brauchwasser (erfüllt keine Trinkwasserqualität), wo kein Trinkwasser benötigt wird. Das betrifft beispielsweise die Bewässerung zur Blumen- und Landschaftspflege. Aktuell läuft ein gemeinsames Projekt mit der Philipps-Universität Marburg und Kommunen im Landkreis Marburg-Biedenkopf, bei welchem weitere Brauchwasserquellen und weiterer Brauchwasserbedarf im Landkreis identifiziert werden sollen.
• Sensibilisierung der Bevölkerung für den verantwortungsvollen Umgang mit Trinkwasser (Förderprogramme, Wasserspartipps, Blue Community)
• Die zurückliegende Erkundungsbohrung Heiliger Born (Neuerschließung von Grundwasser)