„Wasserwende – Leitungswasser trinken ist Klimaschutz“

Projekt startet in Marburg mit der Eröffnung des neuen Trinkwasserbrunnens am Vorplatz Marburger Hauptbahnhof

Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (Mitte) und Stadtwerke Geschäftsführer Dr. Bernhard Müller (3. von links) weihten den neuen Trinkbrunnen am Marburger Hauptbahnhof mit Vertretern des Vereins a tip:tap e.V., des Ortsbeirates Campusviertel, der Blue Community Marburg sowie des Magistrates und der Stadtverordnetenversammlung ein (Foto: Stadtwerke Marburg, Sarah Möller)

Das Bundesumweltministerium fördert mit insgesamt 1,3 Millionen Euro bis Mai 2022 zwölf „Wasserquartiere“ in der Bundesrepublik, damit wieder mehr Leitungswasser getrunken wird. Die Bewerbung der Universitätsstadt Marburg, seit 2018 „Blue Community“, und der Stadtwerke Marburg war erfolgreich und das Marburger Campusviertel, inklusive der Kulturstandorte Waggonhallenareal Ortenberg und G-Werk am Afföller, soll nun zum „Wasserquartier“ entwickelt werden. Das Projekt „Wasserwende – Leitungswasser trinken ist Klimaschutz“ wird vom Berliner Verein a tip:tap e.V. bundesweit in enger Zusammenarbeit mit öffentlichen Trinkwasserversorgern, in Marburg mit den Stadtwerken, umgesetzt und ist Teil mehrerer Aktionen im Rahmen der UN-Wasserdekade 2018 – 2028.

Mit der Eröffnung des neuen Trinkbrunnens am Bahnhofsvorplatz, einem weiteren von insgesamt 21 öffentlichen Trinkorten in der Innenstadt, startet nun in Marburg die „Wasserwende“: „Wir freuen uns sehr, dass die Bewerbung der Universitätsstadt und der Stadtwerke Marburg erfolgreich war und sind überzeugt, dass die ´Wasserwende´ im Campusviertel, aber auch darüber hinaus, erfolgreich sein wird,“ erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Dazu tragen viele Akteure ihren Teil bei, insbesondere der aktive Ortsbeirat und die Nachbarschaften vor Ort. Und mit unseren vielen innerstädtischen Trinkbrunnen und als zertifizierte Blue Community haben wir bereits gute Vorarbeit geleistet“.

Samuel Höller, Vorstandsmitglied des Berliner Vereins a tip:tap, erklärte, Ziel der „Wasserwende“ sei es unter anderem, den Umstieg von Flaschen- auf Leitungswasser zu fördern, um Getränkeverpackungen zu vermeiden und klimaschädliche Treibhausgase einzusparen. „Wir werden im Campusviertel gemeinsam mit den Stadtwerken und der Universitätsstadt Marburg Bildungsarbeit in Schulen und Kitas anbieten, Organisationen und Unternehmen beraten, Infostände sowie weitere öffentliche Aktionen veranstalten“. Im Campusviertel Marburg sei darüber hinaus eine enge Kooperation mit dem Ortsbeirat Campusviertel, der Blue Community Marburg und der studentischen Blue Community-Gruppe der Philipps-Universität vorgesehen.

„Wir, die Stadtwerke Marburg, sorgen seit Generationen in Marburg dafür, dass das Wasser jederzeit hygienisch rein, frisch und wohlschmeckend aus der Leitung fließt, ob zum Duschen, Kochen, Waschen oder eben zum Trinken“, erklärt Stadtwerke Geschäftsführer Dr. Bernhard Müller. „Wir wünschen uns, dass mit dem Projekt ´Wasserwende´ der Wert des Wassers wieder mehr ins Bewusstsein rückt.“ Trinkwasser sei ein kostbares Gut, ein blaues Gold, das weltweit immer wertvoller werde und auch wenn Deutschland ein wasserreiches Land sei, stünden die Wasserversorger vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Umweltbelastungen vor neuen Herausforderungen.

Seit gut einem Jahr ist die Universitätsstadt zertifizierte Blue Community und Marburg macht mit. Allein drei neue öffentliche Trinkbrunnen, heute am Hauptbahnhof, darüber hinaus am Fuchspass in Waldtal sowie in Ockershausen wurden 2019 eingeweiht. Damit haben Besucher*innen und Marburger*innen nun die Möglichkeit, sich von Mitte März bis Mitte Oktober an 21 öffentlichen Trinkbrunnen beziehungsweise Abgabestellen mit frischem Trinkwasser zu versorgen.

Wer Leitungswasser trinkt, spart nicht nur Ressourcen, Energie, Plastikmüll und CO2, sondern wählt auch ein preiswertes Lebensmittel von bester Qualität. Mit 0,2 Cent je Liter ist Leitungswasser unschlagbar günstig und ist, das hat Stiftung Warentest erst jetzt wieder nachgewiesen, ebenso so gesund wie Flaschenware.

Die Trinkwasserversorgung zählt in Deutschland zur Daseinsvorsorge und damit zu den kommunalen Kernaufgaben. In der Universitätsstadt sind es die Stadtwerke Marburg, die als kommunales Unternehmen diesen Versorgungsauftrag seit Generationen erfüllen.

Das Lebensmittel Nummer Eins wird in Deutschland streng geprüft. Die deutsche Trinkwasserverordnung ist dafür die Grundlage und sie legt fest, dass Leitungswasser nicht nur hygienisch einwandfrei und frei von Schadstoffen sein muss, sondern „Trinkwasser sollte appetitlich sein und zum Genuss anregen. Es muss farblos, klar, kühl sowie geruchlich und geschmacklich einwandfrei sein.“

Rund 299 Euro im Jahr zahlt ein Durchschnittshaushalt in Deutschland für seine Trinkwasserversorgung. Zum Vergleich: Für Telekommunikation sind es 780 Euro im Jahr.